6. Dezember „Vom Gedenken und der Kirchenmusik“ TRANSEAMUS USQUE BETHLEHEM

Heute hören wir ein Stück, dass ich eigentlich erst für den 23. Dezember geplant hatte und jetzt spontan vorgezogen habe. Das hat einen ganz einfachen, persönlichen Grund: Diese relativ frühe Aufnahme von mir  - entstanden im Jahr 2014 - ist gleichzeitig ein seltenes musikalisches Dokument einer engen Freundschaft mit dem Dirigenten des heutigen Videos, ARMIN KIRCHER.

Kirchenmusik-Liebhabern unter Ihnen wird der Name bestimmt etwas sagen und unter den vielen Freunden, die diesem Adventskalender folgen gibt es auch einige, die diesen großartigen Menschen persönlich gekannt haben. Für mich und meine Familie war er zugleich enger Freund und Förderer der ersten Stunde. Zudem war er eine Person, mit der man immer viel Spaß haben, aber auch großartig und auf höchstem Niveau musizieren konnte. Armins Initiative und Einladung war der Hauptgrund, nach dem Studium aus Wien nach Salzburg, mitten ins Herz der Altstadt zu ziehen und dort in einer Wohnung in den Gemäuern des Klosters St. Peter eine private und musikalische Heimat zu finden.  Wir durften in dieser besonderen Umgebung eine einzigartige, unglaublich schöne Zeit erleben und denken oft und gerne dankbar zurück.

Der liebe Armin, langjähriger Stiftskapellmeister zu ST.PETER in SALZBURG, der im Oktober 2015 mit erst 49 Jahren leider viel zu früh von uns gegangen ist, hätte heute am 6.Dezember mit uns seinen Geburtstag gefeiert, höchst wahrscheinlich ihm Rahmen eines seiner legendären Feste. Er feiert jetzt woanders, schaut dabei uns herunter und freut sich heute bestimmt, unser „Transeamus“ zu hören - wer möchte kann es natürlich am 24. Dezember noch einmal erklingen lassen. Die „TRANSEAMUS USQUE BETHLEHEM“ - Vertonung von JOSEF SCHNABEL ist nämlich vor allem im deutschsprachigen Raum fester musikalischer Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten und für mich während der Christmette seit jeher ein Höhepunkt.
Dieses Stück war übrigens auch das erste „klassische“ Werk , welches ich mit Orchesterbegleitung singen durfte, zusammen mit dem Kirchenchor und Kirchenorchester Mariapfarr, bei mir daheim im Lungau - ich muss 16 oder 17 Jahre alt gewesen sein. Einige Jahre lang war ich schon beim Weihnachtsessen und bei der Bescherung ganz schön nervös, weil ich im Anschluss in der Mette singen durfte. Das Erlebnis, dann in der eiskalten, bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche in feierlichster Stimmung und traumhafter Akustik dieses besondere Stück erklingen lassen zu dürfen war dann stets ein sehr intensiver Moment, eine besondere Ehre und tiefe Inspiration für meinen weiteren Weg.

Begeben wir uns gemeinsam auf eine Adventreise nach Bethlehem, begleitet vom wunderbaren Chor und Orchester der STIFTSMUSIK St. Peter/Salzburg und dem ehrwürdigen Herrn Erzstiftskapellmeister.